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1. Das Deutsche Reich - S. 92

1905 - Berlin : Mittler
92 1800 km. Dadurch ist Deutschland auf die Teilnahme an dem überseeischen Handel und Verkehr direkt hingewiesen. Früh- zeitig hat es darum auch lebendigen Anteil an der ozeanischen Dampfschiffahrt genommen. Zwar ist die deutsche Nordseeküste nur an wenigen Stellen für größere Fahrzeuge zugänglich und nur an den Mündungen der Flußläufe für Seeschiffe fahrbar; doch sind diese wenigen Punkte zur Entwicklung eines ganz bedeutenden überseeischen Handels völlig ausreichend gewesen. Die Ostseeküste ist von ähnlicher Beschaffenheit wie die Nordseeküste. Auch ihr fehlt es im ganzen an Landungs- stellen für Fahrzeuge mit größerem Tiefgange. Dies gilt nament- lich vom östlichen Teile der Küste ausschließlich der O der- und Weichselmündung. Nur im Westen steigt die Küste häufiger steil an und bietet dem Verkehr geräumige Buchten mit tiefen Einfahrten (Förden), unter denen sich diejenigen von Flensburg und Kiel besonders auszeichnen. Die Be- deutung der Küste liegt darin, daß sie Deutschlands Handel und Verkehr mit den Gestadeländern der Ostsee begünstigt. Warum haben die Seeliandelsplätze der Nordseeküste gegen- wärtig gröfsere Bedeutung als die der Ostseeküste? Eine völlige Verkehrsstockung durch Vereisung scheint für die Nordseehäfen so gut wie ausgeschlossen ; dagegen haben die östlichen Hafenplätze der Ostseeküste zuweilen mit einer derartigen Abschließung vom offenen Meere zu rechnen, die nicht selten bis in den April hinein anhält. Demnach sind die Häfen der Nordsee vor ihren Schwestern an der Ostsee infolge ihrer klimatischen Lage begünstigt. Die Nordseehäfen sind auch durch ihre bessere Weltlage vor den Ostseehäfen bevorzugt; denn die Nordsee steht durch das Ärmelmeer in direkter Verbindung mit dem Atlantischen Ozean, der zur Zeit den Hauptschauplatz des Weltverkehrs bildet. Dagegen ist die Ostsee durch die Halbinsel Jütland vom offenen Meer getrennt. Für eine Seehandelsstadt sind zwei Gebiete von großer Bedeutung, nämlich das Erzeugungs- und das Absatzgebiet. Beide werden durch das Hinterland der betreffenden Küste gebildet. Je größer seine Ausdehnung ist, desto besser ist dies für die vorgelagerten Küstenstädte. Da nun Deutsch- lands Breitenausdehnung im Westen am bedeutendsten ist, so sind auch durch diesen Umstand die Nordseehäfen be- günstigt.

2. Das Deutsche Reich - S. 150

1905 - Berlin : Mittler
— 150 und der hauptsächlich vom Norddeutschen Lloyd, der Hamburg- Amerika-Linie und der Levante-Linie vermittelt wird. Das Mittelmeer zeigt schon im frühesten Altertum ein sehr reges Verkehrsleben. Zuerst waren es die Phönizier, dann die Griechen und Karthager, die mit ihren Fahrten das Mittelmeer belebten. Später wurden Massilia (das heutige Marseille), Alexandria und Byzanz (Konstantinopel) und zur Zeit der Kreuzzüge Venedig und Genua zu Brennpunkten des Mittelmeer- verkehrs. Mit der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien verlor das Mittelmeer seine Bedeutung für den Weltverkehr, und erst die Eröffnung des Suezkanals hat es wieder zu Ehren gebracht und zu einem wichtigen Gliede in dem Seewege von Europa nach Indien und Ostasien gemacht. Der Suezkanal ist der erste künstliche Weltschiffahrts- weg, der seinesgleichen auch in ferner Zukunft kaum finden dürfte. Von dem Franzosen Lesseps erbaut, haben sich die Engländer mit der Zunahme ihres Einflusses in Ägypten in den Besitz dieses hochwichtigen Seekanals zu setzen gewußt. Und da sie neben diesem auch die bedeutsamen Knotenpunkte Gibraltar, Aden, Singapore und Hongkong besitzen, so be- herrschen sie gleichsam den gesamten Seeweg von Europa nach Indien und Ostasien. Der Indische Ozean. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß er schon früher als das Mittelmeer von einem regen See- verkehr belebt wurde. Eine größere Bedeutung für den Welt- verkehr erlangte er erst durch Vasco de Gama, der von der Südspitze Afrikas nach Indien vordrang. Der Bau des Suez- kanals hat seinen Verkehrswert weiter wesentlich erhöht. Für uns bildet er den Zugang zu unserem ostafrikanischen Kolonial- besitz, führt nach Ostindien, Australien und bildet die Durchgangsstraße nach unseren Kolonien in der Südsee. Die wichtigsten deutschen Dampferlinien, die von Europa aus ent- weder durch den Suezkanal oder um das Kap der Guten Hoffnung den Indischen Ozean befahren, sind: die Hamburg- Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd, die gemeinsam den Verkehr nach Ostasien betreiben, weiter die Ostafrika-Linie, die deutsche Dampfschiffsreederei in Hamburg, die Australia-Sloman- Linie und die Bremer Hansa. Der Große Ozean. Ehemals eine verkehrslose Wasser- wüste, ist heute der Stille Ozean zu einer wichtigen Straße des Weltverkehrs geworden. Wird aber erst durch den geplanten

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 68

1908 - Berlin : Süsserott
— 68 — Deutschland mit Messerwaren und Haushaltungsgegenständen be- teiligt. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse in Tunis, das seit 1881 französischer Schutzstaat ist. Hauptplatz ist Tunis, nahe der Stätte des alten Karthago, und von strategischer Wichtigkeit der Kriegs- hafen Biserta. Das westlich von Algier gelegene Marokko be- trachten die Franzosen ebenfalls als ihre Domäne. b) Den französischen Sudan. Er begreift das weite Gebiet des Senegal und Niger und reicht, die englischen und deutschen Besitzungen einschließend, bis zum Tsadsee, von welchem er sich dann in Franzö- sisch-Kongo wieder bis zum Meere fortsetzt. Das feuchtwarme Tropenklima erschwert die Kolonisation ungeheuer. Ausgebeutet werden Erdnüsse, Palmöl und Gummi. Hauptorte sind St. Louis und Dakar, Timbuktu, der Endpunkt berühmter Karawanenstraßen, und Libre- ville. c) Madagaskar, so groß wie das Deutsche Reich, ist reich an Eisen, Steinkohlen, Salz, Kupfer, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und Vanille. Hauptstadt ist Tananarivo, wichtiger Hafenplatz Tamatave. Die Komoren bringen ebenso wie Réunion Zucker und Vanille hervor. Von Bedeutung als Flotten- und Kohlenstation ist Obok, Aden gegen- über, ebenso Djibouti, Ausgangspunkt der Bahn nach Addis Abeba, der Hauptstadt Abessiniens, und wichtiger Freihafen. 2. In Asien. Von den großen indischen Besitzungen sind den Franzosen nur noch 5 Städte geblieben, von denen Pondichéry an der Koromandelküste die bedeutendste ist. Dagegen umfaßt Französisch-Indo-China das ganze Gebiet des Mekong (Cochinchina, Kambodscha und Annam nebst Tongking), etwa 660000 qkm mit rund 16 Mill. Einwohnern. Indo- China erzeugt besonders Reis, Baumwolle, Zucker, Hölzer, Pfeffer, Seide und Tee; Kultur und Gewerbetätigkeit (Töpferei, Herstellung von Bambusgegenständen und Geweben) sind chinesisch. Als Haupt a us- fuhrartikel kommen Reis, Seesalz, Fische und Pfeffer in Betracht (Gesamthandelsbewegung 1905 : 290 Mill. M). Hauptplätze sind Saïgon, Hue und Hanoi. 3. In Amerika. Hier besitzen die Franzosen nur noch Französisch-Guayana, das Land, „wo der Pfeffer wächst", die Inseln Martinique und Guadeloupe sowie die kleinen südlich von New-Foundland gelegenen Felseninseln St. Pierre (Kabel nach Brest) und Miquelon. Während die beiden letztgenannten dem Stockfischfang als Stützpunkte dienen, haben die westindischen Inseln einigen Wert für das Mutterland durch die Pro- duktion von Vanille, Zucker, Kaffee und Rum. Guayana ist fast ganz

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 52

1908 - Berlin : Süsserott
— 52 — Mittelmeerbeckens, sehr leicht gesperrt werden, und das Ausgangstor nach dem Indischen Ozean beherrscht Aden, ebenfalls wieder britischer Besitz. Die häufigen Aufstände im benachbarten, nominell unter türki- scher Oberhoheit stehenden Arabien werden sehr oft mit dem Wunsche Englands, Mekka, die heilige Stadt der Mohammedaner, zu besitzen, in Verbindung gebracht. Alsdann wäre auch das Rote Meer eine englische Domäne. Die nordägyptischen Städte und der ägyptische Handel haben durch den Suezkanal einen gewaltigen Aufschwung erfahren. 1906 belief sich der Wert des Gesamthandels bereits auf mehr als 1 Mil- liarde M. Erster Import- und Exporthafen ist Alexandria; an zweiter Stelle steht Port Said, das man eine Schöpfung des Kanals nennen kann. Für Kaffee ist Suez erster Platz des Landes. — Stelle die wichtigsten Ausfuhrartikel zusammen! Eingeführt werden Textilwaren, Holz, Kohlen, Steine, Kalk, Glas, chemische Produkte, Metalle und Metallwaren sowie Tabak. Deutschland empfängt aus Ägypten hauptsächlich Baumwolle (1906 für 65,5 Mill. M) sowie Zigaretten und sendet dorthin Gewebe jeder Art, Metall-, Porzellan- und Tdnwaren, Bier, Bunt- und Goldpapier, Parfümerien, Leder, Lokomotiven (1906 für 37 Mill. M). 3. In Amerika. a) Britisch-Nordamerika umfaßt Canada, Labrador und New Foundland. Diese ungeheure Gebiet (10462000 qkm mit 7,5 Mill. Einwohnern) erstreckt sich durch die gemäßigte Zone bis weit in die arktischen Regionen hinein, wo es sich in einen Archipel auflöst und eine Menge natürlicher Häfen bildet, die aber wegen der Unzugänglichkeit des Meeres und der Unproduktivität des Hinter- landes ohne Bedeutung sind. Zwischen dem Felsengebirge und dem niedrigen Canadischen Landrücken im Osten dehnt sich das weite Arktische Tiefland aus, das im südlichen Teil fruchtbares Acker- und Weideland, weiter nördlich Wald und an den arktischen Gestaden unfruchtbare tundrenähnliche Gebiete aufweist. — Nenne die fünf großen Seen und ihren Abfluß zum Atlantischen Ozean! Welcher Strom geht zum Eismeer? Da Canada früher französischer Besitz war, ist jetzt noch fast ein Drittel der Einwohner französischer Abstammung, zwei Drittel sind Briten, außerdem sind etwa 300 000 Deutsche dort ansässig.

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 95

1908 - Berlin : Süsserott
— 95 — entlang. Nenne Städte an der Mittelmeerbahn, an der Adriabahn! Beide sind durch Querbahnen verbunden: 1. Florenz—bologna, 4. Neapel—foggia, 2. Florenz—ancona, 5. Salerno—taranto—bari. 3. Rom—chieti, Größere Dichte hat das Netz der Poebene mit Mailand als Mittel- punkt. Dem internationalen Verkehr stehen zwei wichtige europäische Schnellzugslinien zur Verfügung: 1. Der Nordsüdexpreß Berlin—brenner—verona, 2. Der Peninsularexpreß London—bologna—brindisi (ost- indische und ägyptische Post). Den Binnenhandel fördert endlich die sehr entwickelte Küstenschiffahrt. Dem Außenhandel dienen die zahlreichen und wohlgepflegten Alpenstraßen. Wiederhole dieselben! — Die Handelsflotte Italiens unterhält mehr als 20 überseeische Dampfer- linien (Navigazione Generale Italiana in Rom). Die bedeutendsten Häfen sind: Genua, das durch die Gotthardbahn und den Suez- kanal so emporgeblüht ist, daß es als Konkurrent Marseille gefährlich wird (erster Auswandererhafen); Livorno für Toskana, Neapel für Süditalien, Palermo für Sicilien. Brindisi dient hauptsächlich dem Post- und Personenverkehr; Venedig, einst die Beherrscherin der Meere, ist heute an die dritte Stelle gerückt. Der Gesamtaußenhandel Italiens stellte sich 1906 auf 3,4 Milli- arden M, seine Beteiligung am Welthandel betrug 1905 2,8%. Stelle die Ausfuhrgegenstände zusammen! Eingeführt werden Getreide, Baumwolle, Kohlen, Maschinen, Wolle, Häute und Felle, Tabak. — Der Handelsverkehr mit Deutschland (Handels- vertrag, Dreibund!) steht an zweiter Stelle und wächst beständig. Wir beziehen von Italien hauptsächlich Seide (92 Mill. M), Südfrüchte, Hanf, frisches Obst und Weinbeeren, Eier, Olivenöl, Marmor, Schwefel (1906 für 241 Mill. M) und liefern dorthin Maschinen, Eisen- waren, Tuch- und Zeugwaren, Leder, Anilinfarben, Bilder und Stiche, Lokomotiven usw. (1906 für 231 Mill. M). C. Die Kolonien, welche das junge Königreich Italien erworben hat, nämlich Erythrea am Roten Meere (Massaua) und Somaliland an der Ostküste Afrikas, sind von geringer Bedeutung und erfordern vom Mutterlande große Zuschüsse. Natürlicher und einträglicher wäre die Besitzergreifung von Tunis gewesen. (Wer ist dort Italien zuvorgekommen?) Zur italienischen

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 96

1908 - Berlin : Süsserott
— g6 — Interessensphäre rechnet man das dem Namen nach unter türkischer Herrschaft stehende Tripolis, dessen Hauptstadt gleichen Namens mit Genua durch eine Dampferlinie verbunden ist. Die Verhältnisse liegen ähnlich wie in Algier und Tunis. Die Pyrenäenhalbinsel. A. Allgemeines. 1. Lage, Größe und Begrenzung. Die Halbinsel (woher der Name?) wird von den Königreichen Spanien und Portugal aus- gefüllt. Da die Kammlinie der Pyrenäen sehr hoch liegt, sind diese schwer passierbar (nur zwei gute Paßstraßen) und bilden ein Verkehrs- hindernis, so daß die beiden Eisenbahnlinien, die nach Frankreich führen (siehe S. 68), das Gebirge an seinen Flanken umgehen müssen. Aus diesem Grunde erklärt es sich auch, daß die Halbinsel trotz ihrer bedeutenden Annäherung an den Erdteil Afrika (Breite der Straße von Gibraltar 14 km!) nicht den Durchgangsverkehr dorthin aufgenommen hat. — Gib nach der Karte die Begrenzung an ! Welchem Meere gehört der größere, welchem der kleinere Teil der Küste an? Die Landgrenze beträgt nur 400 km. Vorteile der Wasser- begrenzung ! Die Pyrenäenhalbinsel ist rund 597 200 qkm groß und zählt 24 Mill. Einwohner. (Spanien 504552 qkm mit 18,6 Mill. Einwohnern, Portugal 92 944 qkm mit 5,4 Miu. Einwohnern.) 2. Bodengestaltung. Abgesehen von den wenigen Tiefebenen, bildet die ganze Halbinsel ein Hochland, welches durch das Kastilische Scheidegebirge in einen nördlichen Teil (Altkastilien) und einen südlichen (Neukastilien) zerlegt wird. Nenne nach der Karte die bedeutendsten Gebirgszüge in beiden Hochebenen ! Tiefebenen hat die Halbinsel nur zwei: das Iberische Tiefland am Ebro und das Andalusische vom Guadalquivir bis über den Tajo hinaus. — Die Küste ist wenig gegliedert. Wo sie gute Natur- häfen bildet, ist oft das Hinterland durch hohe Gebirge von ihr abgeschlossen. 3. Bewässerung. Infolge ihres meist tief und schluchtenartig eingeschnittenen Bettes, ihrer Wasserarmut im Sommer und der

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 109

1908 - Berlin : Süsserott
— log zucht im Libanon und in den benachbarten Gebieten. Syrische Seide wetteifert mit dem italienischen Erzeugnis erfolgreich auf dem französischen Markte; auch etwas Schafwolle kann ausgeführt werden. Zur Einfuhr gelangen Baumwollgewebe, Tuche, Strumpf- und billige Messerwaren. Seit der Jerusalemfahrt Kaiser Wilhelms Ii. drängt deutscher Einfluß den früher herrschenden französischen zurück, und auch die starke englische Einfuhr nimmt zugunsten deutscher Waren ab. Wichtige Binnenplätze sind Haleb, Damas- kus (früher blühende Stahlindustrie — Damascenerklingen) und Jerusalem, letzteres als Wallfahrtsort und Reiseziel vieler „Globe- trotter". Der bedeutendste Hafen ist Beirut, das durch Eisenbahnen mit den vorgenannten Märkten in Verbindung steht. Jafa ist Hafen- platz für Jerusalem. 6. Arabien. Es ist bisher nur in seinen Küstenlandschaften produktiv, aber nach neueren Forschungen auch in seinem Innern nicht überall Wüste, obwohl der Mangel an Bewässerung und das sehr heiße Klima die Anbaufähigkeit ungünstig beeinflussen. Der wirtschaftliche Wert Arabiens wird sich unzweifelhaft heben, sobald die seit 1902 im Bau befindliche Bahn Damaskus—mokka und die Verbindungslinie nach dem Mittelmeer (Haifa) fertiggestellt sein werden. Landesprodukte sind Ziegen- und Schaffelle, Kuhhäute, Sennesblätter, Datteln, Weihrauch und Kaffee (Mokka). Wichtiger Handelsplatz ist Ds chid da. Der Einfuhrhandel erstreckt sich be- sonders auf Webewaren englischer und indischer Herkunft. Wichtig für den Ausfuhrhandel sind die Perlmutterschalen, die im Roten Meere (Perim) und Persischen Meerbusen gefunden werden. Der Kaffeehandel geht über das englische Aden. Englisch sind auch die Bahreininseln (Perlenfischerei). — Der eigentliche Wert Arabiens besteht für die Türken in dem Besitz von Mekka und Medina, den heiligen Städten der Mohammedaner. Er sichert dem Sultan das Ansehen bei allen Bekennern des Islam und rechtfertigt die großen Opfer, welche die Türkei in den unzähligen Kämpfen bei den arabischen Aufständen bringt. (Über englische Bestrebungen gegen die türkische Herrschaft, die nicht nur durch den Wert des Suezkanals, sondern auch mit Hinblick auf die Tätsache, daß der Kaiser von Indien Hunderte von Millionen mohammedanischer Unter- tanen hat, erklärlich sind, lies S. 52 !)

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 34

1908 - Berlin : Süsserott
— 34 — Norddeutsche Lloyd und die Hamburg-Amerika-Linie nebst einigen englischen Gesellschaften den Verkehr mit den größeren europäischen und überseeischen Häfen. Als Nebenland ist der Kongostaat zu nennen. Mit Belgien seit 1885 durch Personal-Union verbunden, wird dieser afrikanische Staat in allernächster Zeit belgischer Besitz sein. Bestimme Lage und Begrenzung ! Der Kongostaat ist etwa viermal so groß wie Deutschland. Den Ozean erreicht er nur auf eine kurze Strecke. Der Bodengestalt nach gehört der Kongostaat zum mittel- afrikanischen Tafellande, das von Urwäldern und unfruchtbaren Savan- nen erfüllt und vom Kongo und seinen Nebenflüssen bewässert wird. Die vielen Wasserfälle (nenne nach der Karte die größeren!) gestatten keinen ununterbrochenen Schiffsverkehr. Für afrikanische Verhältnisse ist der Kongostaat dicht bevölkert (ungefähr 30 Mill. Bantuneger). Die Hauptprodukte sind Kautschuk (Jahresausbeute für 34 Mill. M), Elfenbein (der Kongostaat liefert ein Drittel des gesamten Weltverbrauchs), Palmöl, Kopal, Kaffee, Kakao, Erdnüsse, Häute und Tabak. Eingeführt werden Stoffe aller Art, Nahrungsmittel, Getränke, Waffen und Munition. Der Außenhandel, der sich schnell entwickelt, hegt fast ganz in den Händen Belgiens. Der einzige Hafenplatz ist Boma, außerdem zu merken Leopoldville am Kongo. Ein lebhafter Güteraustausch zwischen dem Gebiete des Kongostaates und Deutsch- Ostafrika findet auf dem Tanganyikasee statt.

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 70

1908 - Berlin : Süsserott
Rußland. A. Allgemeines. i. Größe, Lage, Begrenzung. Das Kaisertum Rußland umfaßt den ganzen Osten Europas und ist an Bodenfläche allein in Europa fast zehnmal größer als das Deutsche Reich (5 317 000 qkm). Mit seinen asiatischen Besitzungen (Sibirien, Kaukasien, Zentralasien und dem „fernen Osten") dehnt es sich von der deutschen Grenze bis zum Stillen Ozean aus und ist damit das größte zusammenhängende Ländergebiet der Erde (21 847 000 qkm). Seine Bevölkerung beträgt im europäischen Rußland (eigentliches Rußland, Polen und Finnland) 105,5 Mill., d. h. noch nicht doppelt soviel wie Deutschland, ins- gesamt rund 128 Mill. Seine Lage ist eine äußerst ungünstige. Von den großen Straßen des Weltverkehrs weit entfernt, gleicht es einem unbeholfenen ge- fesselten Riesen. Zwar grenzt es an vier Meere; doch ist eines davon, das Kaspische Meer, wenn auch von großer Bedeutung für den Verkehr Rußlands mit seinen zentralasiatischen Besitzungen und dem benachbarten Persien, nur ein Binnenmeer. Zwei andere, die Ostsee und das Schwarze Meer, sind nur die äußersten Ausläufer wichtiger Meere. Zudem befinden sich die Ausgänge in fremder Hand. (Die Dardanellen dürfen ohne Genehmigung der Türkei nur von russischen Handelsschiffen passiert werden!) Das Eismeer endlich, das einzige offene Gewässer, ist die Hälfte des Jahres zu- gefroren. So ist das Bestreben Rußlands, an das Weltmeer zu ge- langen, ebenso verständlich wie die Eifersucht Englands und Japans natürlich. (Korea, Rußlands Vordringen durch Persien, Bedrohung Indiens!) Die Landgrenze — nach der Karte anzugeben! — weist auf den Verkehr mit dem Deutschen Reiche hin, da die wirtschaft- lichen Verhältnisse der benachbarten Teile Österreich-Ungarns und
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